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Das Fortschritts-Tempo der IT

Ein unfairer Vergleich mit der Automobil-Industrie

In einem Artikel auf heise.de stellt der Redakteur Bernd Mewes die Frage, wie begeistert wir im Jahr 2020 mit einem Intel 80386 mit 24 MHz wären?

Die Frage begründet sich aus seinem Vergleich mit der Weiterentwicklung der Automobile zwischen 1990 und 2020.

„Früher war alles besser? Von wegen! Vor allem beim Verbrauch haben sich unsere Autos prima entwickelt“ schreibt die Redaktion von Auto Bild und führt ein Beispiel an, um die frohe Botschaft zu untermauern: Der Mercedes E 230 aus dem Jahr 1990 genehmigte sich noch 10,4 Liter Super auf hundert Kilometer, in den seitdem vergangenen 30 Jahren haben die Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Das aktuelle Nachfolgemodell der Daimler E 200 CGI verbraucht trotz höherer Leistung und trotz höheren Gewichts – es bleibt das Geheimnis der Redaktion, warum sie höheres Gewicht als feature und nicht als bug betrachten – nur noch ganze 8,1 Liter. In 30 Jahren ist also eine Verbrauchsreduktion um sage und schreibe 22 Prozent gelungen, man muss schon eine gehörige Portion Benzin im Blut haben, um – wie die Auto Bild-Redaktion – das beachtlich zu finden. War nicht mal vom Drei-Liter-Auto die Rede?

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-Kuenstiche-Intelligenz-und-Nachhaltigkeit-und-ewig-gruesst-der-Rebound-Effekt-4687039.html?seite=2

Übertragen auf die IT wäre die CPU also 22 % schnellerer getaktet als damals.
Eine entsetzliche Vorstellung!

Überträgt man den Fortschritt der IT dagegen auf die Fahrzeugtechnik, hätten wir heute ein Mittelklasseauto mit einem Treibstoff-Verbrauch von 0,05 Liter auf 100 km.
Eine überaus sympathische Vorstellung!

Schade nur, dass die Realität nicht sooo einfach ist: Der Luxus in einem 30jährigen Mercedes hält den Vergleich mit einem neuen Mercedes keine Sekunde stand. Die Fahrzeugindustrie hatte einfach andere Prioritäten als das 3-Liter-Auto!